… und eine Handvoll weisse Hemden für unseren CEO
Cross-Channel-Lösung mit ERP– und Abacus-Schnittstellen, teils via Apache Camel.
B2C–Magento-2-Fashion-Webshop mit ERP- (Futura4Retail), Abacus-, Eurotext- und jobs.ch-Schnittstellen, Echtzeit-Bonitätsprüfung, Filialsuche, Markenseiten und zahlreichen Backend-Optimierungen.
Mode Bayard AG
Fashion
12. September 2018
Die Aussichten in der Fashion-Branche seien düster (vgl. dazu auch diesen Artikel der NZZ vom 16.02.2019, „Modebranche: Die Umsätze sind seit 2014 um einen Viertel gesunken„), nur Pure Players (reine Online-Anbieter) hätten eine Chance und alte Konzepte müssten grundsätzlich neu erfunden werden – liest man immer wieder. Dennoch gibt es sie, die Cross-Channel-Anbieter, sowohl ganz neue, wie z.B. mymuesli oder Shoepassion (die starteten nur online), als auch längst bestehende, wie Mode Bayard, deren Erfolgsgeschichte 1912 offline in Visp begann.
Unser Auftrag für Mode Bayard lag aber nicht in der Strategie-Entwicklung, sondern in der Unterstützung derselben durch die bestmögliche E-Commerce-Lösung im Rahmen der definierten Strategie. Dass dieser darum ans Warenwirtschaftssystem angebunden sein und mit den 81 Filialen orchestriert werden muss, versteht sich von selbst.
Organisch gewachsene Individuallösungen können nur dann durch eine E-Commerce-Plattform abgelöst werden, wenn alle involvierten Prozesse auf diese Plattform ausgerichtet werden.
Sollten Sie Mode Bayard noch nicht gekannt haben, so wird es Ihnen ab heute ins Auge stechen: Schweizweit gibt es derzeit 45 Fachhandelsgeschäfte unter dem Namen Mode Bayard & Co. Ltd, 32 Label-Fashion-Stores, 4 Outlets und ganz neu nun eben einen Magento-2-Onlineshop, dessen Highlights wir Ihnen hier gerne kurz vorstellen.
Den umfangreichen Shop mit live-Verfügbarkeits-Anzeige der Artikel in nahegelegenen Filialen finden Sie unter
www.modebayard.ch
Mode Bayard pflegte eine unterdessen 10-jährige und kontinuierlich ausgebaute Individuallösung. Der Kopf hinter diesem E-Commerce-Koloss ist ehemaliger Mode-Bayard-Mitarbeiter, der sich mittelfristig auch noch anderen Themen in seinem Leben widmen wollte. Bis dahin leistete er aber ganze Arbeit: Um-Systeme wurde integriert, Schnittstellen gebaut, Prozesse angestossen und Kennzahlen generiert.
Ähnliche Ausgangslagen treffen wir häufig an und meistens sind sie anspruchsvoll. Gut ist, dass diese Kunden genau wissen, was sie brauchen, was funktioniert und wo in Zukunft weder Arbeit noch Mühe investiert werden sollte. Organisch gewachsene Individuallösungen bilden die hauseigenen Prozesse vorbildlich ab und erfüllen exakt alle gewünschten Anforderungen. Wenn nun aber mit einer soliden E-Commerce-Suite eine langfristig nachhaltige und kosteneffiziente Basis des Online-Business‘ geschaffen werden soll, so bildet diese Plattform bestehende Prozesse meist ähnlich, jedoch nicht genau gleich ab. Das genaue Hingucken noch vor dem Projektstart verhindert darum böse Überraschungen im Projektverlauf.
Eine gut entwickelte Magento-Lösung steckt einen Agentur-Wechsel locker weg. Der Wechsel von einer (1-)Personen-abhängigen Individuallösung hin zur weltweit am meisten verbreiteten E-Commerce-Suite macht darum Sinn. Und für den Frühlingsputz ist die Zeit in so einem Fall natürlich auch sehr günstig.
So wurde jede Funktion hinterfragt und der Bauplan der neuen Lösung in einer ausgiebigen und sehr detaillierten Konzeptphase gemeinsam mit uns erarbeitet. Immer dann, wenn Standard-Funktionen vorhanden sind, zielten wir darauf, diese einzusetzen und die Bayard-internen Prozesse und Gepflogenheiten danach auszurichten. Oft gebrauchte Funktionen wurden im gleichen Zug auf bessere Benutzerfreundlichkeit getrimmt.
Lagerhaltung und -bewirtschaftung indessen wurden komplett neu konzipiert, so dass neu der Versand von Online-Bestellungen direkt aus den Filialen der Stadt Bern erfolgen und kein zentrales Lager mehr geführt und bezahlt werden muss.
Mode Bayard setzt Futura4Retail als ERP-System ein. Alle Filialen sind eng damit verbunden. Wie meistens aber finden sich nicht alle Marketing-relevanten Informationen zu den Produkten im ERP-System. Magento musste darum nicht nur mit dem ERP-System verbunden werden, sondern es brauchte auch einen effizienten Prozess, mit dem bestehende ERP-Daten für den Webshop veredelt werden können.
Alternativ könnte man hierfür ein Product Information Management System (PIM) einsetzen. Solange allerdings die veredelten Daten ausschliesslich im Webshop Verwendung finden, übernimmt diese Rolle sinnvollerweise direkt Magento.
Systeme zusammenführen, Prozesse optimieren, Daten veredeln: unser daily Business.
Ein Warenkorb kann aus Artikeln aus verschiedenen Filialbeständen in Bern bestehen und muss im ERP korrekt verarbeitet werden. Für die Kundin unsichtbar werden darum teils Bestellungen auseinander dividiert und vor dem Versand gekonnt wieder zusammengestellt.
Alle buchhalterischen Aufgaben übernimmt die Software Abacus. Sinngemäss muss auch dieses System kontinuierlich mit aktuellen Daten versorgt werden. So gilt es Online-Verkäufe in gesammelter Form an Abacus zu übermitteln und dabei beispielsweise Gutschriften und Gutscheine korrekt zu handhaben.
Neben diesen wichtigsten Brocken gab es zahlreiche Nebenschauplätze, die nicht weniger Erfahrung und Expertise abverlangten:
Unser Verständnis für die bisher bestehende Individuallösung und unsere Expertise was Magento 2 anbelangt, bildeten das Fundament der künftigen Lösung. Hilfreich war auch, dass wir für doodah bereits Magento 2 mit dem Futura4Retail-ERP (F4R) zusammengeführt hatten und im Mode-Bayard-Projekt sogar auf den gleichen F4R-Ansprechpartner zugreifen konnten. Und auch wenn in einer Konzeptphase nie alle Anforderungen im Detail spezifiziert werden können, ist der daraus resultierende Bauplan Gold wert.
Lassen Sie uns ein paar Highlights des neuen Magento-Shops für Mode Bayard herauspicken:
Vereinfachte Darstellung des Zahlungsprozesses in einem Webshop. PSP steht hierbei für Payment Service Provider, der die elektronische Abwicklung von Zahlungsaktionen ermöglicht und meist auch alle zahlungsrelevanten Daten wie z.B. die Kreditkarteninformationen übermittelt.
Von der ausgefeilten Datenmigration bis zu den Komfort- und UX-Optimierungen im Administrationsbereich gibt es noch viel zu berichten. Wir freuen uns darum, wenn Sie mit uns in Kontakt treten.
Genauso wenig wie ein Online-Shop substituierbar sein darf, kann es die Strategie sein. Für den erfolgreichen Online-Handel müssen Systeme und Strategie perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Ach ja, da waren noch die Hemden. Wer ihn kennt, weiss, dass unser CEO meistens in weissen Hemden unterwegs ist, seltener in schwarzen. Vermochte ihn das Projekt zu einem – womöglich ja längst überfälligen – Garderoben-Update zu motivieren? Ein knappes Jein. Er fand zwar im Anschluss an ein Meeting in Bern richtig gut geschnittene Hemden in sanftem Wohlfühlstoff, doch kaufte er die dann doch tatsächlich wieder in weiss. Und – aber das muss jetzt unter uns bleiben: Die Folgebestellung nach dem stationären Einkauf tätigte der nun übermütige CEO zwar online, allerdings aber bei der Konkurrenz, weil das stationär gekaufte Produkt im Mode-Bayard-Shop schlicht nicht zu finden ist (die ganze Marke fehlt!). Und nicht etwa einer mangelhaften Produktsuche im Webshop wegen, sondern aus strategischen und logistischen Gründen. Und da sind wir wieder bei der Strategie: Gerne unterstützen wir auch Sie als Cross-Channel-Anbieter und zeigen Ihnen, wie Sie mit den Pure Playern mithalten und die Vorteile Ihres stationären Geschäfts auch online optimal ausnutzen können.